Kolumne Meine Generation ber Dating Darfs ein bisschen mehr sein

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Darfs ein bisschen mehr sein?

Ohne Dating-Apps wie Tinder, Bumble oder OkCupid l?uft fast nichts mehr. Und mit ihnen - l?uft da was? Wer sucht, der findet sich im Nirwana der M?glichkeiten wieder.

Publiziert: vor 46 Minuten

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Aktualisiert: 24.02.2022 um 21:01 Uhr

Noa Dibbasey

Kennen Sie diese riesigen M?rkte im Ausland, auf denen lauter Leckereien, Fr?chte und viel Fisch und Fleisch an schitteren St?nden ausgestellt sind? Eine enorme Reiz?berflutung, die Auswahl ist viel zu gross - aber der Hunger und vor allem die Lust treibt einen durch die gesamte Markthalle, auf der Suche nach einem noch besseren Angebot, nach einer noch pralleren Blutorange oder einem noch saftigeren St?ck Rindshuft.

So etwa f?hlt sich Online-Dating 2022 an. Nur schon die Auswahl an Apps findet kaum ein Ende: Tinder, Bumble, OkCupid, Grindr etc. Hat man sich dann mal f?r eine entschieden (ich kenne viele, die sich mehrere Optionen warmhalten), geht es ans Eingemachte: sich durch Abertausende Profile k?mpfen, wo sich jede und jeder von der allerbesten Seite pr?sentiert.

Nach einer Stunde swipen - also jemanden aufgrund reiner Oberfl?chlichkeiten nach Partner-Potenzial beurteilen - hat man erst die Spitze des Eisbergs erreicht. Die Masse an Profilen ist schier endlos. Das Handy weglegen geht aber nicht, die n?chste Person k?nnte ja mein Traumpartner sein!

Im Romantik-Tief angekommen

Vielleicht romantisiere ich die (Sex-)Partner-Wahl fr?herer Generationen weitgehend, trotzdem bin ich mir sicher, dass wir dank diesen Apps das endg?ltige Romantik-Tief erreicht haben. Das ist nicht unbedingt schlecht - nicht alle sind auf die grosse Liebe aus. Sich rein nach K?rperlichkeiten zu sehnen, wird nicht mehr bel?chelt, sondern h?ufig auch geradeheraus kommuniziert. Ausserdem ist w?hrend der Corona-Pandemie kaum etwas anderes ?brig geblieben, als sich ?bers Internet ein Gspusi zu suchen.

Problematisch ist eher, dass schon nach kurzer Zeit die Ersch?pfung einsetzt. Man stumpft ab, merkt oft gar nicht mehr, dass sich auf dem anderen Bildschirm ein realer Mensch befindet - und nicht nur ein Objekt, das man nach seiner Attraktivit?t und seinem Witz beurteilt.

Immer mehr, immer besser

Ghosting geh?rt zur Tagesordnung, also dem Gegen?ber einfach nicht mehr zu antworten und so zu tun, als ob der vorangegangene Nachrichtenaustausch nie stattgefunden h?tte. Das Gef?hl von Verpflichtung verliert sich in einem Nirwana von Hunderten Alternativen.

Erstaunlich ist dieses Verhalten nicht. Meine Generation ist von Grund auf darauf getrimmt worden, immer mehr und mehr zu konsumieren und nach einer noch besseren L?sung zu streben. Schliesslich sind wir zurzeit die begehrteste Konsumentengruppe, und auch ein Jeff Bezos m?chte irgendwie zu seinen Br?tchen kommen.

Ich hingegen habe vorerst genug von allerlei Esswaren und sonstigen <>, die mich mit ihrer Options-Endlosigkeit bedr?ngen. Ich bleib f?r den Moment hungrig und Single.

Noa Dibbasey (21) studiert an der Universit?t Bern Sozialwissenschaften. Sie schreibt jeden zweiten Freitag im Blick.

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